Darf man mit Sommerreifen im Winter in der Schweiz fahren?

In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Winterreifenpflicht, doch der Wechsel auf Winterreifen ist dringend empfohlen, um die Sicherheit auf verschneiten oder vereisten Straßen zu gewährleisten. Besonders in Regionen mit starkem Schneefall oder bergigen Strecken können Sommerreifen schnell an ihre Grenzen stoßen und gefährliche Situationen verursachen.

Inhaltsverzeichnis

Sommerreifen im Winter? Sicher nicht!

Gibt es eine Winterreifenpflicht in der Schweiz?

In der Schweiz gibt es keine direkte gesetzliche Vorschrift, die den Einsatz von Winterreifen vorschreibt. Dennoch sind Fahrzeughalter verantwortlich, ihr Auto den Wetterverhältnissen entsprechend auszurüsten. Wer bei Schnee oder Eis mit Sommerreifen unterwegs ist und dadurch den Verkehr behindert oder einen Unfall verursacht, riskiert hohe Bußgelder und trägt eine Mitschuld.

Besonders in den Alpenregionen, wie in Graubünden oder dem Wallis, ist der Wechsel auf Winterreifen essenziell. Dort gilt: Wer nicht mit geeigneter Bereifung unterwegs ist, kann bei starkem Schneefall angehalten werden und darf die Fahrt nicht fortsetzen.

Schneeflockensymbol und M+S-Reifen: Was gilt in der Schweiz?

In der Schweiz gelten die gleichen Standards wie in der EU. Winterreifen sollten mit dem Alpine-Symbol (Schneeflocke im Bergpiktogramm) gekennzeichnet sein. Diese Reifen haben ihre Wintertauglichkeit in strengen Tests nachgewiesen und bieten eine deutlich bessere Traktion auf Schnee und Eis als reine M+S-Reifen, die keine verpflichtenden Prüfkriterien erfüllen.

Reifen mit der M+S-Kennzeichnung, die vor dem 31. Dezember 2017 produziert wurden, dürfen in der Schweiz weiterhin verwendet werden. Für neuere Reifen ist jedoch das Schneeflockensymbol notwendig, um als wintertauglich anerkannt zu werden.

M+S Reifen Schneeflocken-Symbol

Bußgelder bei Sommerreifen im Winter

Wer im Winter mit ungeeigneten Reifen unterwegs ist, kann in der Schweiz zur Verantwortung gezogen werden. Ein Bußgeld droht insbesondere dann, wenn:

  • der Verkehr behindert wird,
  • ein Unfall verursacht wird,
  • oder ein Fahrzeug aufgrund falscher Bereifung nicht mehr fahrbereit ist.

Die Kosten können schnell in die Hunderte Franken steigen. Zudem kann die Versicherung bei einem Unfall die Schadensübernahme teilweise oder komplett verweigern, wenn nachgewiesen wird, dass Sommerreifen die Ursache waren.

Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen

Der Hauptunterschied liegt in der Gummimischung und dem Profil. Winterreifen haben eine weichere Mischung, die bei niedrigen Temperaturen flexibel bleibt und so eine bessere Haftung bietet. Zudem sind sie mit zahlreichen Lamellen im Profil ausgestattet, die für mehr Grip auf Schnee und Eis sorgen.

Im Gegensatz dazu werden Sommerreifen bei Kälte hart und bieten kaum Traktion auf glatten Oberflächen. Auch der Bremsweg ist mit Sommerreifen deutlich länger, was das Unfallrisiko erheblich erhöht.

Der ideale Zeitpunkt für den Reifenwechsel

Die empfohlene Faustregel lautet: O bis O – von Oktober bis Ostern. In der Schweiz sollten die Winterreifen idealerweise vor dem ersten Schneefall aufgezogen werden, da das Wetter in den Alpen oft unberechenbar ist.

Während viele Autofahrer bereits im Oktober wechseln, warten andere bis Ende November. Der späte Wechsel birgt jedoch Risiken, da ein plötzlicher Wintereinbruch für gefährliche Straßenverhältnisse sorgen kann.

Fazit: Sicher durch den Winter in der Schweiz

Auch wenn es keine gesetzliche Winterreifenpflicht in der Schweiz gibt, ist der Einsatz von Winterreifen im Winter unerlässlich. Sie sorgen für Sicherheit auf verschneiten Straßen und verhindern teure Bußgelder oder Unfälle. Informieren Sie sich frühzeitig über geeignete Reifen und rüsten Sie Ihr Fahrzeug entsprechend aus.

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