Wer beim Markennamen "Nokian Reifen" unwillkürlich an Mobiltelefone denkt, liegt nicht ganz falsch. Nokian, wörtlich übersetzt "Die aus Nokia", gehörten tatsächlich noch bis vor wenigen Jahren zu diesem finnischen Elektronikriesen. Heute ist die Unternehmensgruppe "Nokian Renkaat Oyi" bis auf eine 20% Beteiligung von Bridgestone und einer 19% Beteiligung von Nokia, unabhängig.
Wer in Finnland Anfang des 20ten Jahrhunderts auf die Idee Reifen herzustellen gekommen ist, kann dafür nur einen Einsatzzweck im Sinn gehabt haben: Winter. Entsprechend gelten die Ingenieure von Nokian Reifen auch als die Erfinder des Winterreifens. In diesem Marktsegment sind Nokian Reifen bis heute Technologieführer. Die patentierte Technologie mit den typischen feinen Lamellen ist bis heute das ideale Konzept, um sicher durch schnee- und eisbedeckte Feldwege zu kommen. Mit jeder neuen Generation von Pneus wird der Biss optimiert, mit dem diese Lamellen auf dem Untergrund haften. Dabei entwickeln die Ingenieure auch immer wieder einfache aber sehr effektive Innovationen. Mit der neuesten Entwicklung namens DSI wird dem Autofahrer ein geniales Tool an die Hand gegeben, womit er den Zustand seiner Reifen immer optimal im Blick hat: Kleine Massangaben und Schneeflocken- Markierungen an den Reifen, die sich während der Abnutzung verändern, geben immer exakte Auskunft über den Abnutzungszustand. Das hat nicht nur sicherheitstechnisch enorme Vorteile: Sind in Deutschland beispielsweise 1,6 mm Profiltiefe gerade noch erlaubt, drohen bei der Überquerung der Grenze zu Österreich bei einem solchen Pneu bereits eine empfindliche Strafe. Dort sind nun mal 4 mm Mindestprofiltiefe Pflicht. Hier kommt Nokian Reifen seinen Endbenutzern sehr weit entgegen und verhindert so - ohne die Zuhilfenahme eines Reifenprofiltesters oder der obligatorischen Zwei-Euro-Münze - eine Geldbusse. Mit dem WR D3 und WR A3 löst Nokian Reifen den erfolgreichen WR G2 ab, tut dies aber aus gutem Grund: Statt einer One-for-all Lösung, wird mit den beiden Neulingen ein Pneu angeboten, die optimal auf die Leistung des Kundenfahrzeugs passt. Der D3 ist für schmale und kleine Räder konzipiert, die bei kompakten Fahrzeugen im unteren und mittleren Leistungssegment angesiedelt sind. Der A3 ist hingegen besonders für Hochleistungsfahrzeuge gedacht, was sich in einer Freigabe bis 270 km/h wiederspiegelt. Den Besten nur vom Besten - Nokian Reifen sind deshalb die Erstausrüster von Porsche, wenn deren Kunden bei Auslieferung ein Winterpaket bestellen. Mit nur 3500 Mitarbeitern und zwei Produktionsstandorten in Finnland und Russland gehört Nokian Reifen zu den kleinen Herstellern. Dennoch sind sie international ein Begriff, wenn es um hochbeanspruchte Reifen bei widrigsten Bedingungen geht. Im Bereich der Forstmaschinen ist Nokia deshalb auch Weltmarktführer.